Schloss Hansenberg

Neubau eines Oberstufen-Internats

Bauherr: Land Hessen
Bauvolumen: 23,0 Mio. Euro

Als Oberstufengymnasium in Trägerschaft des Landes Hessen soll die Internats­schule Hansenberg besonders motivierte und leistungsfähige Schülerinnen und Schüler in herausragender Weise fordern und fördern. Diesem Ziel entspricht ein Curriculum umfassender naturwissenschaftlicher, kultureller und musischer Bildung.

Von der Grundsatzentscheidung bis zur Einweihung standen 24 Monate und ein gedeckeltes Budget von rd. 22,6 Mio. Euro zur Verfügung (Baukosten inkl. aller Nebenkosten und inkl. Einrichtung und schulischer Erstausstattung). Die Entwicklung eines Funktions- und Raumprogramms, die Sicherstellung von Planungsrecht über eine Bauvoranfrage, die Vorplanung der LPH2 sowie die hessenweit erstmalige europaweite Aus­schreibung der Planungsaufträge nach VOF wurden von unserem Büro parallel bearbeitet. Im Anschluss hat unser Büro die Projekt­steuerung übernommen; hierbei waren für alle Gewerke Aus­schreibungsverfahren nach VOB durchzuführen.

Die Architektenleistungen der Phasen 3-9 HOAI erbrachte das Architekturbüro Sander-Hofrichter aus Ludwigshafen.

Gegenstand der Planung war eine Schule mit Klassenräumen unterschiedlicher Größe, mit Fachklassen, Mehrzweckhalle, Küche, Mensa, Verwaltung und ent­sprechenden Technikräumen; im denkmal­geschützten Schloss sollten Bibliothek und Freizeiträume entstehen. 24 Wohnungen für je acht Schülerinnen bzw. Schüler, acht Wohnungen für Sozialpädagogen sowie eine Hausmeisterwohnung sollten als Wohndorf geplant werden. Auf den Maßstab der vorhandenen Nachbarbebauung musste angemessen reagiert werden, die Ausweisung des unteren Grundstückteils als Landschaftsschutzgebiet war zu berücksichtigen. An die zentrale Erschließung der Schule fügen sich im Erdgeschoss Verwaltung, die eingeschobene Mehrzweckhalle und die Mensa; das 1. Obergeschoss beinhaltet die Fachklassen, während die Klassenräume im 2. Obergeschoss eingerichtet sind.

Das Internat sowie das Mentorenhaus ist als Dorf mit kleinteiligen Plätzen und Wegen gestaltet; für das Schloss war Ziel eine hohe Aufenthaltsqualität unter Einbindung der historischen Bausubstanz.

Die Schule ist als Stahlbeton-Skelettkonstruktion gebaut, die Internatshäuser wurden in vorgefertigter Holzrahmen-Bauweise errichtet. Die sichtbaren Oberflächen in beiden Bereichen entsprechen aus gleichen Gründen weitgehend den Konstruktionen. Um die extrem kurze Bauzeit und das gedeckelte Budget einhalten zu können, wurde frühzeitig und umfassend die Projekt­steuerung in die Programmentwicklung eingebunden.

Bei paralleler Bearbeitung von Planung und Ausführung schaffte nur die Einzelvergabe aller etwa 70 Gewerke die Möglich­keiten zur Kostensteuerung durch nachgeführte Anpassung von Konstruktion und Details.

Schule und Internat wurden termingerecht in Betrieb genommen. Das zur Verfügung stehende Budget wurde unterschritten.

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