Öffentlicher Raum, Frankfurt am Main

Workshop zur Entwicklung eines Konzepts für die Gestaltung des öffent­lichen Raums in Frankfurt am Main

Bauherr: Stadt Frankfurt am Main, Dezernat Planung

Das Gebiet zwischen Frankfurter Hof und Paulskirche zeigte und zeigt sich seit langen Jahren als Zone mit deutlichen stadträumlichen Mängeln. Da die faktischen Wechselbeziehungen komplex erscheinen, musste ein Ansatz, der auf Umsetzbarkeit zielt, versuchen, diese Zusammenhänge stückweise vonein­ander zu lösen. Unser Vorschlag aus dem Jahr 1999 zeigte daher Module zur Realisierung auf, die die jeweilige Einzelsituationen verbessern, um in ihrer Summe das stadträumlich-verkehrliche Problem insgesamt in Ordnung zu bringen. Eine der wesentlichen Problemsituationen konnte inzwischen entschärft werden; andere bleiben eine Aufgabe für die Zukunft.

Module:

  • Der Bundesrechnungshof war in seinem südwestlich gelegenen Anbau aus den 1960er Jahren stadträumlich problematisch; er ist in seinem älteren Teil mit seinem wunderbaren Treppenhaus zu erhalten; eine Baum­gruppe in Bereich Berliner Straße - Kornmarkt - Bethmannstraße zeigt, welche städtische Raumkante hier entstehen möchte.
    Der neuere, westliche Bauteil wird zur Disposition gestellt. Der Gewinn durch einen Ersatzbau für Berliner Straße (Raumkante), Bethmannstraße Ost (kleinteilige Einzelhandel-Nutzungen im EG) und Bethmannstraße West (Anbindung an Bethmannstraße Ost) wäre so erheblich, dass ein Abriss ermöglicht werden sollte. Der bestehende Denkmal­schutz für diesen Bauteil lässt sich öffentlich ohnehin schwerlich vermitteln. Die Umfahrung des Bundesrechnungshofes im Einbahnverkehr kann entfallen; die Bethmannstraße kann zur verkehrsberuhigten Zone, und der Korn­markt im Abschnitt bis zur Berliner Straße vom Verkehr gänzlich befreit werden.
    Bis auf die Verkehrsberuhigung am Kornmarkt wurde dieses Modul inzwischen mit einer Planung von KSP realisiert. Unbefriedigend ist jedoch noch immer die Führung des fließenden Verkehrs um die Tunnelbrücke herum.

Weitere Vorschläge (nicht realisiert):

  • Der Theatertunnel wird im Bereich von Seckbächer Gasse bis Tunnelende auf zwei Spuren im Zweirichtungsverkehrt verengt; Einfädelungsspuren im Tunnelbereich entfallen. Die Ampelanlage am Kornmarkt wird durch die entfallende Einmündung von Süden entlastet; eine Reduzierung auf insgesamt 4-5 Fahrspuren erscheint möglich.
  • Die lichte Durchfahrtshöhe im Tunnel wird auf rd. drei Meter beschränkt. Der Tunnelschlund kann mit dieser Maßnahme bis zum Kreu­zungsbereich Berliner Straße - Bethmannstraße ebenerdig geschlossen werden; damit ist für Fußgänger ein höhengleicher Übergang möglich, und vom Frank­furter Hof kommende Fahrzeuge können unmittelbar nach links abbiegen. Der Wendepunkt Seckbächer Gasse entfällt.
  • Westlich der Paulskirche erhalten Kornmarkt und Berliner Straße eine Raumkante durch einen viergeschossigen, schmalen Neubau; seine Nutzung könnte im Zu­sammenhang mit den unmittelbar vorgelagerten Reisebus-Parkplätzen stehen. Als sichtbare Baumaterialien stellen wir uns hier Stahl und Glas vor.
  • Bestehende Baulücken sollten geschlossen werden, so an der Berliner Straße gegenüber dem Bundesrechnungshof und an der Münzgasse gegenüber der Karmelitergasse.
  • Im Zusammenhang mit den Überlegungen zur Aufwertung der Braubachstraße zur „Galeriestraße“ sollte überlegt werden, inwieweit städtische Büronutzungen aus den EG-Zonen der unmittelbar angrenzenden Rathaus-Bauten Süd und Nord verlagert werden können. Diese Flächen können ohne weiteres zu Einzelhandels­flächen zB für Galerien u.ä. umgebaut werden.

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